Stadthallenareal Riedlingen – 1. Preis
Große Freude im Team über den 1. Preis beim Städtebaulicher Ideenwettbewerb „Stadthallen-Areal“ in Riedlingen. Glückwunsch an das Wettbewerbsteam und die gute Zusammenarbeit mit unseren Landschaftsarchitekten von Siegmund und Winz.
Die Stadt Riedlingen hat den Zuschlag zur Austragung der Landesgartenschau 2035 erhalten – das historische Stadthallenareal am südlichen Donauufer als wichtiges städtisches Veranstaltungsareal soll in diesem Zuge ebenfalls den heutigen Anforderungen entsprechend modernisiert und revitalisiert werden. Am Stadthallenareal, wo früher der traditionelle Viehmarkt stattfand, soll eine durchgrünte multifunktionale Platzfolge am Fluss entstehen, wodurch dem Auftakt der historischen Altstadt von Riedlingen ein neues Gesicht gegeben wird und ein markanter Berührungspunkt mit der Donau entsteht.
Ziel der Planung ist die Stärkung des Bezuges zur Donau, die Neuordnung der Funktionsbereiche sowie der nachhaltige Umgang mit Denkmal- und Hochwasserschutz.
Das momentan tiefergelegene Gelände hinter dem bestehenden Schutzwall zur Donau hin wird konsequent auf das Niveau HQ100 +30cm angehoben. Das bedeutet einen Geländeauftrag von im Schnitt 80 cm in den nördlichen Bereichen, an den Bestandsgebäuden (siehe Stadthalle) zum Teil auch nur 35 cm. Durch den dadurch entstehenden neuen Bezug zum terrassierten Ufer rückt das ortsprägende Stadthallenareal sowie das Ausstellungsgelände näher an den Fluss heran und öffnet somit den Blick vom multifunktional nutzbaren Platz auf die historische Altstadt von Riedlingen auf der anderen Donauseite. Auch die umliegenden Bereiche wie ÖPNV Station im Westen, sowie die Alte Uninger Straße können so barrierefrei an das neue Stadthallenareal angebunden werden.
Den Auftakt zum Gelände, aus Süd-Westen kommend, bildet der neue Infopoint mit ÖPNV-Anbindung, Fahrradstation und kleinem Café. Östlich daran anschließend öffnen sich die differenzierten Platzfolgen vor den beiden multifunktional nutzbaren Hallen. Bestehende Strukturen, wie die großkronige Friedenslinde, welche als Naturdenkmal ausgewiesen ist, sowie andere vorhandene Grünstrukturen werden behutsam in die neue Außenraumgestaltung integriert. Von hier aus leiten den Besucher Wegeachsen bis zum Donauufer, zur Promenade und zur Platzfläche.
Umrahmt vom Flussufer im Norden und den historischen Gebäuden im Süden/Osten (Stadthalle/Versteigerungshalle/Bullenställen) soll hier zentral eine flexibel nutzbare Freifläche am Wasser entstehen, die zum Beispiel für Open Air Veranstaltungen auch während der Landesgartenshow genutzt werden kann. Die Parkplätze werden konsequent in rückwertige südliche und westliche Bereiche verlegt.
Der neue Platz kann in Teilen als wassergebundene Decke angedacht werden, um natürliche Versickerungsflächen im Areal zu ermöglichen. Bäume laden zum Verweilen im Schatten ein und ausreichend Sitzgelegenheiten bieten Raum für gemeinsame Treffen oder eine kurze Rast. Der zentrale Platz wird von der neuen Stadthalle, der Ausstellungshalle sowie dem Restaurant bespielt. Ein Fontänenfeld auf dem Platz lädt Kinder zum Spielen mit Wasser in den heißen Sommermonaten ein. Das Gelände bietet zudem Platz für Aussteller, temporäre Anlagen und vielfältige Begegnungsmöglichkeiten für Besucher und Einheimische.
Auf Höhe des neuen Platzes weicht die Baumreihe der Promenade und öffnet den Blick auf die Riedlinger Altstadt. Sitzstufen und Rasenterrassen führen bis ans Wasser und laden zum Sitzen mit herrlichem Ausblick ein. Entlang der Donau wird eine Fußgängerpromenade gesäumt von Bäumen ausgebildet. Eine Sitzstufe vermittelt zum tieferliegenden Radweg und umgeht somit den aktuellen Konflikt der Wegebeziehungen zwischen Passanten und Radfahrern.