Dominikanerinnenkloster – Pfullendorf
Zeitgemäße Verwaltung im historischen Kontext und barrierefreier Stadtaufzug als Verbindung der Unterstadt mit dem Kirchvorplatz
Die Stadt Pfullendorf beabsichtigte mit der Sanierung des Dominikanerinnenklosters zwei wichtige Planungsziele:
Zum einen sollte durch ein sichtbares Erschließungselement im öffentlichen Raum eine barrierefreie Verbindung von der Unterstadt an den Kirchvorplatz für die Bürger geschaffen werden.
Ferner sollte dieses Erschließungselement gleichzeitig den Rathauskomplex und die Verwaltungsräume des Rathauses im kernsanierten Dominikanerinnenkloster barrierefrei für die Bürger erschließen. Das Gebäude wurde dafür in mehreren Bauabschnitten in den Jahren 2018 – 2021 grundlegend saniert und denkmalgerecht umgebaut.
Mitten im historischen Stadtkern der Stadt Pfullendorf gelegen, in direkter Nachbarschaft zur Stadtkirche, liegt das im 16. Jahrhundert erbaute Dominikanerinnenkloster. Das verputzte 5-geschossige Fachwerkgebäude liegt gegen den Hang gebaut zwischen Kirchplatz und Unterstadt.
Als Teil des aus mehreren Einzelgebäuden bestehenden Rathauses gliedert sich das ehemalige Kloster in zwei zusammenhängende Gebäude. Historisch benannt als Johnerhaus und Walderhaus. Die Bauten wurden im Lauf der Zeit vielfältig umgebaut und umgenutzt (Kloster/Weberei/Gymnasium, etc.).
An der Schnittstelle von Johner- zu Walderhaus wurde ein neues, zentrales Treppenhaus über alle 5 Geschosse behutsam in die Bestandskonstruktion eingefügt. An der Südfassade im Stadtraum wird dieses durch einen neuen vollständig verglasten Aufzugsturm ergänzt.
Im Innern entstanden nach der Sanierung moderne Büroarbeitsplätze mit Besprechungs-räumen, Räumen für die zentrale Archivierung und attraktiven Personalräumen.
Die Kernsanierung der beiden Fachwerkbauten beinhaltete eine aufwändige, statische Sanierung des Holztragwerks in enger Abstimmung mit den Anforderungen des Denkmalschutzes. Beide Dachstühle wurden vollständig saniert und neu gedeckt, die innere Tragkonstruktion sensibel saniert und die Fachwerk-Außenwände von innen heraus überarbeitet. Die Putzfassaden wurden farblich überarbeitet und im Zusammenhang mit der gesamten Rathausanlage an die angrenzenden Bauten behutsam angeglichen. Der gesamte Gebäudekomplex wurde haustechnisch erneuert und an das zentrale Nahwärmenetz der Stadt Pfullendorf angeschlossen.
Gemäß den Anforderungen der Denkmalpflege setzt sich der neu angefügte, vollständig verglaste Aufzugsturm als technisches Bauwerk bewusst von der historischen Baukonstruktion ab. Auch der neu geschaffene Treppenraum wurde mit einer Stahltreppe versehen, welche bewusst keine Bezüge in Materialität und Detaillierung zum Bestand sucht.